Saladin

Aus Mittelalter-Lexikon
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Saladin (Yusuf ibn Ayyub Salah ud-Din; 1138-93). Gebürtig aus einer sunnitischen Kurden-Familie in Tikrit (am Tigris), zu Glaubenseifer und Askese erzogen, gebildet in militärischen Belangen, in Theologie, Rechtswesen, Geschichte und Poesie. Er nahm als General an drei Feldzügen gegen den ägyptischen Herrscherklan der schiitischen Fatimiden teil (1164, 1167, 1169), in deren Folge er sich zum Sultan von Ägypten aufschwang und die nach ihm benannte Dynastie der Ayyubiden begründete. Diese beherrschte ein Großreich in Syrien und Ägypten. Er führte einen Heiligen Krieg (Dschihad) gegen die Kreuzfahrerstaaten von Jerusalem, Tripolis und Antiochia, eroberte 1187 Jerusalem und besiegte ein Ordensritterheer bei den „Hörnern von Hattin“ (zwei Bergkegeln in der Nähe des Sees Genezareth), verlor jedoch die Hafenstadt Akkon (1191) und erlitt Niederlagen gegen die Truppen des Richard Löwenherz bei Arsuf und Jaffa (1192). Der Verlust Jerusalems war der Auslöser für den dritten Kreuzzug, in dessen Verlauf Saladin zwar die Küstenebene aufgeben musste, Jerusalem aber halten konnte. Nach Saladins Tod wurde das Ayyubidenreich unter Saladins zahlreichen Nachkommen aufgeteilt. Sowohl im Morgen- wie im Abendland blieb Saladin als tapferer Heerführer wie als gerechter, toleranter Herrscher in Erinnerung.
(s. Kreuzzüge)