Kreuzzüge

Aus Mittelalter-Lexikon
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Kreuzzüge. Als Kreuzzüge (Kreuzfahrten; mhd. kriuze-vart) bezeichnete man die "Heiligen Kriege" der abendländischen Christenheit gegen die Muslime zur Befreiung des Heiligen Landes – des erbelants Christi - , später auch die Niederwerfung der heidnischen Pruzzen und Esten (s. Deutschritterorden) und die Ausrottung der ketzerischen Albigenser (s. Katharer).
Einzig der Papst war in der Lage, die militärischen Potentiale dr abndändischen Christenheit zu bündeln und kriegerische Großunternehmungen in Gang zu setzen. Der Kreuzzug war "der Krieg des Papstes" (M. Mitterauer). Vielschichtig war die Motivation für die Kreuzzüge ins Hl. Land: zunächst wollte man den "Brüdern im Osten", den Byzantinern, gegen die Türken zur Hilfe kommen; man suchte als "militia Christi" die bewaffnete Pilgerschaft, um die Hl. Stätten von den Heiden zu säubern, wollte durch Teilnahme an einem passagium generale Erlass der Sündenstrafen erlangen oder ein Gelübde einlösen; andere gierten nach Abenteuern, Ruhm und Reichtum oder wollten einer Strafe oder einfach der heimischen Misere entfliehen. Geistl. und weltl. Herren sahen zudem nicht ungern, dass ein Teil der ungebärdigen und mittellosen Ritterschaft und eine Menge des vagierenden Pöbels (Guibert von Nogent: „faex residua Francorum“ [der Abschaum Frankreichs]) das Land verließen.
Die Palästinazüge waren zwar letztendlich militärisch und politisch gescheitert, sie erbrachten aber einen intensiven kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Austausch mit dem Orient und eine neue Form des Rittertums – die Ordensritter.
(s. Kinderkreuzzug; Kreuzzüge, Geschichte der; Kreuzzug der Armen s. Peter der Einsiedler)