Salzburg

Aus Mittelalter-Lexikon
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Salzburg. In einem weiten Talbecken der Salzach, eines rechten Nebenflusses der Donau, hatten in vorgeschichtlicher Zeit Kelten eine Siedlung namens "Iuvavum" bewohnt. Diese war nach der Niederwerfung der Kelten durch die Römer (15 v. Chr.) unter Beibehaltung des Namens bis nach 400 röm. Garnisonsstadt. Auf den Resten des röm. Iuvavia und in dem alten St.-Peters-Kloster richtete sich 696 der hl. ®Rupert ein, um von hier aus im Auftrag des Baiernherzogs Theodo zu missionieren. Bald siedelten sich Handwerker und Kaufleute an, und der Ort kam zu neuer Blüte. Nach 700 entstand das Bistum Salzburg, das vom hl. Bonifatius um 740 seine Diözesanstruktur bekam, von Karl d. Gr. 798 anstelle Regensburgs zum Erzbistum erhoben wurde und weite Gebiete Bayerns, Pannoniens und der Slowakei umfasste. 977 wurde das Territorium der Salzburger Erzbischöfe durch Schenkungen Ottos II. wesentlich vergrößert, 996 erhielt Salzburg das Marktrecht, ab 1077 ließen sich die Salzburger Erzbischöfe als Stadtherren die Festung Hohensalzburg erbauen. 1278 wurde Salzburg in den Rang eines Reichfürstentums erhoben. Name und Reichtum der Stadt kommen von den ergiebigen Salzvorkommen des Umlandes und dem damit europaweit betriebenen Handel.
Von dem ma. Baubestand Salzburgs seien genannt: Festung Hohensalzburg (gegr. 1077 von Erzbischof Konrad I., An- und Umbauten bis ins 16. Jh., Modernisierung 1619 – 53); Stiftskirche der Benediktinerinnen auf dem Nonnenberg (gegr. um 700, Neubau von Stift und Kirche unter Förderung durch Kaiser Heinrich II. und seine Gattin Kunigunde; 1464 – 1507 Erneuerung nach Brand von 1423); Franziskanerkirche (begonnen 1208, geweiht 1223, Chor 15. Jh.).