Schauenburger

Aus Mittelalter-Lexikon
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Schauenburger (Schaumburger). Hessisches Grafengeschlecht, benannt nach dem Stammsitz Schaumburg bei Rinteln. Die Schaumburger wurden 1111 mit der Grafschaft ®Holstein belehnt, wo sich besonders Graf Adolf II. (gest. 1162) durch Kolonisierung und durch Christianisierung der slaw. Bevölkerung hervortat. 1142 gründete er nahe einem älteren Handelsplatz (Alt-Lübeck) eine neue Siedlung, aus der die mächtige Handelsmetropole Lübeck hervorgehen sollte. 1143 schickte Adolf „Boten in alle Lande“ (Helmold von Bosau), um Niederländer, Friesen und Westfalen als Siedler ins Land zu holen. Graf Gerhard d. Gr. (1304-1340) konnte seinen Einflussbereich vorübergehend bis nach Dänemark ausdehnen. Seine Söhne erwarben 1386 das Herzogtum Schleswig als dänisches Lehen. Nach dem Erlöschen der Holsteiner Linie (1459) wählten die Stände den Dänenkönig Christian I. von Oldenburg – ohne Rücksicht auf die berechtigten Ansprüche der lippischen Nebenlinie – zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein. (1640 ist die Dynastie der Schauenburger ausgestorben).