Holstein

Aus Mittelalter-Lexikon
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Holstein. Norddt. Region zwischen Elbe und dän. Grenze, benannt nach den ursprünglich in deren Westteil ansässigen Holsten oder Holsaten (= Waldsassen), im 8. Jh. dem Nordteil des sächs. Stammesgebietes zugehörig. Den Osten der Region besiedelten die slaw. Wagrier. Zu Beginn des 9. Jh. wurden die Nordsachsen von Karl d. Gr. mit Hilfe der slaw. ®Obotriten (Abotriten) unterworfen, denen er dafür Wagrien überließ. In der Ottonenzeit kam Holstein unter die Oberhoheit des Reiches und wurde der Nordmark der ®Billunger angeschlossen. Zu Beginn des 12. Jh. kam die Grafschaft Holstein als Lehen an die ®Schauenburger (Schaumburger), die Wagrien eroberten, die slaw. Bevölkerung missionierten oder ausrotteten und dänische Übergriffe abwehrten (Schlacht von Bornhöved, 1227; s. Lübeck). 1386 konnten die Schauenburger das Herzogtum Schleswig erwerben. Nach dem Aussterben des Hauptzweiges des Hauses Schauenburg und der Wahl des dänischen Königs Christian I. von Oldenburg zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein (1459) kamen Holstein und Schleswig an das Haus Oldenburg, und damit unter dän. Einfluss, wurden die Grafschaft Holstein und das Hzgtm. Schleswig „auf ewig“ verbunden („dat se bliwen ewich tosamende ungedelt“).
(s. Oldenburg/Holstein, Haithabu, Helmold von Bosau, Schleswig, Witzelin)