Schindeln

Aus Mittelalter-Lexikon
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Schindeln (mhd. schindel, lat. scindula). In nadelholzreichen Gegenden waren Holzschindeln das bevorzugte Material zur ®Dachdeckung und zum Wetterschutz für Außenwände. (Die Holzschindeln schützen nicht nur gegen Wasseraufschlag sondern auch gegen Wärmeverlust).
Holzschindeln hatten gespalten, nicht gesägt zu sein, da gespaltenes Holz besser wasserbeständig ist als gesägtes. Sie waren radial von Nadelholzstämmen (Tanne, Fichte, Lärche) mit engen Jahresringen abgespalten, sollten möglichst astfrei sein, hatten (im 13. Jh.) ein Format von ca. 20 x 80 cm bei einer Dicke von durchschnittlich 2 cm und wurden auf einer Lattung oder einer Bretterschalung aufgenagelt.
Der Schindelmacher (mhd. schindeler, mlat. scindularius) arbeitete zumeist im bäuerlichen Nebenerwerb, vorzugsweise im Winter, wenn die Feldarbeit ruhte. Das abgelängte und mit Schindeleisen (Spaltbeil) und Schlegel gespaltene Holz wurde bis zum erwünschten Trocknungsgrad gelagert und dann auf einer Werkbank (s. Schnitzbank) mit dem Abziehmesser auf die gewünschte Stärke gebracht und an der Oberfläche gelättet.