Schwerin

Aus Mittelalter-Lexikon
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Schwerin. Älteste Stadt Mecklenburgs am Südwestufer des nach ihr benannten Sees. Hier lag schon zu Beginn des 11. Jh. die Wasserburg "Zuarin" (= Tiergehege [wahrsch. der den Slawen heiligen Pferde]) der Obotritenhäuptlinge, die Fürst Niklot 1160 niederbrannte, um sie nicht dem heranziehenden Sachsenherzog Heinrich d. Löwen in die Hände fallen zu lassen. Heinrich errichtete über den Ruinen Zuarins eine steinerne Grafenburg, setzte einen sächs. Gaugrafen ein und gründete nahe dem Burgweiher eine Stadt für niedersächsische und westfälische Siedler. Niklots Sohn Pribislaw empfing nach seiner Bekehrung das Land Mecklenburg (bis auf die Grafschaften Schwerin, Ratzeburg und Dannenberg) aus der Hand Heinrichs als Lehen (1167). 1167 wurde Schwerin Sitz des mecklenburgischen Missionsbistums unter ®Berno als erstem Bischof; der Dom St. Maria und St. Johannes, ein dreischiffiger Backsteinbau, entstand zwischen 1270 und 1416 nach dem Vorbild des Doms zu Lübeck. 1358 kam die Grafschaft Schwerin an die Herzöge von Mecklenburg, die Nachfahren der zu einer Dynastie verschmolzenen Welfen und Obodriten, Schwerin wurde herzogl. Residenzstadt.