Sieben Gaben des Hl. Geistes

Aus Mittelalter-Lexikon
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Sieben Gaben des Hl. Geistes (Charismata). Dem geweissagten Messias sind (lt. Jes. 11, 1.2) die hervorragenden Eigenschaften seiner Vorfahren aus dem Geschlecht Davids zu eigen: Weisheit und Verstand Salomons, Rat und Stärke Davids, Wissen und Gottesfurcht der Patriarchen und Propheten, Moses´, Jakobs und Abrahams. (Aus der einen Gabe der Gottesfurcht haben Theologen - vielleicht um auf die symbolträchtige Siebenzahl zu kommen - die zwei Gaben Frömmigkeit und Gottesfurcht gemacht.) In anthropomorphen Darstellungen der Kirche Gottes oder der Heilsgeschichte sind die Sieben Gaben bestimmten Körperregionen bzw. heilsgeschichtlichen Gestalten und Epochen zugeordnet:
Weisheit (sapientia) - Haupt und Haar - Trinität
Verstand (intellectus) - Augen - Maria
Rat (consilium) - Wangen - Apostel
Stärke (fortitudo) - Mund - Märtyrer
Wissen (sciencia, i.S.v. heilige Wissenschaft, Erkenntnis Gottes) - Hände - Kirchenväter
Frömmigkeit (pietas) - Leib - Kirche der Jetztzeit
Gottesfurcht (timor) - Beine und Füße - Zeit bis zum Jüngsten Gericht
Beim Sakrament der ®Firmung werden dem Firmling die Sieben Gaben des Heiligen Geistes durch den zelebrierenden Bischof aufgrund göttlicher Autorität übertragen.