Steinbier
Steinbier (neuzeitliche Bezeichnung eines nach historischem Verfahren gebrautes Bier). Früher waren die Sudpfannen zum Kochen des Sudes aus Holz und konnten deshalb nicht direkt beheizt werden. So braute man nach einem Verfahren, bei dem in einem Eisenkorb Granitsteine über einem Holzfeuer auf rund 800 °C erhitzt und anschließend mit dem Korb in die Maische gelassen wurden, um diese zum Kochen zu bringen. An den heißen Steinen karamellisiert ein Teil des in der Maische gelösten Malzzuckers und bildet eine feine Schicht. Nach dem Abkühlen kommt durch den Eintrag übiquitärer Hefezellen die Gärung in Gang. Nach der Hauptgärung wird das entstandene Jungbier zusammen mit den karamellüberzogenen Steinen in den Gärbottich gegeben. Dort wird der an den Steinen karamellisierte Zucker wieder gelöst und dient den Hefepilzen als Nährstoff bei der Nachgärung.
(s. Bier, Bierbrauen)