Strumpf

Aus Mittelalter-Lexikon
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Strumpf (mhd. strumpf = Stumpf, Stummel, verstümmeltes Glied. Die heutige Bedeutung von Fuß- und Beinkleidungsstück entstand erst im 16. Jh. mit dem Aufkommen der knielangen Hose, als von den Beinlingen nur noch ein Reststück, der Strumpf übrigblieb). Im MA. kannten nur Hochgestellte genähte Strümpfe aus Leinen oder Seide, die bis über den Knöchel reichten. Damenstrümpfe reichten bis unter das Knie, wo sie mit einem Ringband gehalten sind. Das meiste Volk ging - zumindest sommers - barfüßig oder umwickelte die Beine mit Binden oder Lappen. Im 12. Jh. kam die Männermode der Beinlinge auf, die am Leibgurt, an der Bruech oder am Wams festgenestelt waren. Die Sohle war häufig mit Leder unterlegt. Aus den Beinlingen entstand durch Vereinigung mit der Bruech das „Paar“ Hosen. (Gestrickte Strümpfe kamen im 16. Jh. von Spanien her in Mode.) Im Englischen erinnert die Bezeichnung "half-hoses" (Halb-Hosen) für Strümpfe und Socken noch heute an die entwicklungsgeschichtliche Herkunft der Strümpfe.
(s. Beinlinge, bruech, Unterkleidung)