Tresur
Tresur (auch Treiser, v. frz. dressoir = Anrichte). In den Speisesälen adliger Hofhaltungen fand sich im SMA. an repräsentativer Stelle ein Prunkbuffet (Tresur), auf dem in Etagen übereinander gestaffelt das kostbare Tafelgerät zur Schau gestellt war. Einem Ritter stand eine Tresur mit zwei Stufen zu, Grafen hatten Anrecht auf drei oder vier Stufen, Herzöge gar auf deren fünf. Darauf glänzten und blinkten Schenkkannen, Kühlwannen, Schüsseln, Pokale, Trinkschalen und –hörner (s. Greifenklaue), Becher, Essbesteck, Gießkannen und Waschbecken zum Händewaschen, Salz- und Gewürzbehälter u.a.m., kunstvoll gefertigt aus Silber, Gold, Glas und Kristall, aus vieler Herren Länder zusammengetragen. Ein bescheidener Abglanz fürstlicher Tresurs, mit nicht geringerem Eigentümerstolz auf Kästen und Borden aufgestellt, findet sich im ausgehenden MA. auch in Bürgerstuben.