Tristansage

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Tristansage. Der Ursprung der Sage ist umstritten. Nach der anglo-normannischen und frz. hat sie Ende des 12. Jh. auch die dt. Dichtung erreicht ("Tristrant" von ®Eilhard von Oberge). Die klassische dt. Fassung des Stoffs stammt von ®Gottfried von Straßburg, der seinen "Tristan und Isolt" in Anlehnung an den nur bruchstückhaft erhaltenen Tristan-Roman des Thomas von Britanje dichtete. Gottfrieds formale Meisterschaft und eigenständige Auslegung der Problematik hebt ihn weit über seine Epigonen (Ulrich v. Türheim, Heinrich v. Freiberg) hinaus. In Gottfrieds Tristan werden zwei Menschen schuldlos schuldig: ein magischer Liebestrank, von dem sie ahnungslos trinken, verbindet den Ritter Tristan und die Jungfrau Isolde, die er seinem Gefolgsherrn König Marke als Gattin zuführen soll, in hoffnungsloser Liebe. Es entstehen tragische, unauflösliche Konflikte ehelicher und ritterlicher Treue.
(s. Heinrich von Freiberg (Dichter), Ulrich von Türheim, Thomas d'Angleterre, )