Villard de Honnecourt

Aus Mittelalter-Lexikon
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Villard de Honnecourt (Vilars dehonecort, Ulardus de Hunecort; um 1225-1250). Aus dem nordostfranz. Ort Honnecourt-sur-Escaut (Pikardie, an der Schelde nahe Cambrai) geboren, arbeitete er sich zum Baumeister empor und kam auf seinen vielen berufsbedingten Reisen auch ins Deutsche Reich und bis nach Ungarn. Seine Reisen hat er auch dazu benutzt, unterwegs Skizzen neuer Motive für eine spätere Verwendung zu sammeln.
Über seine Lebensumstände und auf ihn zurückgehende Bauten ist nichts bekannt. Er war auf Baustellen des Zisterzienserordens ausgebildet worden und war möglicherweise lebenslang im Bauwesen für diesen tätig. (Dies legt eine seiner Skizzen zum Idealtyp einer Zisterzienserkirche nahe.) Anhand von Architektur-Zeichnungen kann angenommen werden, dass er sich in Reims, Lausanne, Chartres, Cambray, Laon, Meaux und Saint Quentin aufgehalten hat.
Von ihm stammt das einzige, wenn auch nur in Teilen erhaltene ma. Musterbuch (möglicherweise ein Lehrbuch oder eine auf seinen Reisen entstandene Skizzensammlung?) zu zeitgenössischen Bauten und Baudetails, zu Baumaschinen und -werkzeugen, Zimmermannstechniken, Bildhauerarbeiten, Proportionenlehre, auch zu Figuren von Menschen, Tieren und Fabelwesen, zu einer kardanischen Aufhängung und einem Perpetuum mobile. Die 325 Skizzen sind jeweils durch kurze französisch-sprachige Texte erläutert
(s. Bauhüttenbücher, Perpetuum mobile)