Wiching

Aus Mittelalter-Lexikon
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Wiching (gest. nach 893). Missionar aus Schwaben, nach Mähren und Ungarn entsandt. Sein Gönner Swatopluk von Mähren machte ihn zum Bischof des mährischen Neitra, wo er der Autorität des griech. Erzbischofs Methodius, des Slawenapostels, unterstand (s. Slawenmission). Nach dem Tod des Erzbischofs (885) wurde Wiching vom Papst zum Verwalter des Erzbistums ernannt mit dem Ziel, Mähren für die röm. Kirche zu gewinnen. Auf Betreiben Wichings wurde der slawische, Methodius anhängende Klerus eingekerkert oder vertrieben, die slawische Liturgie ausgerottet und altslawische Handschriften systematisch vernichtet. Nachdem sich Wiching mit Swatopluk verfeindet hatte, ging er 893 nach Regensburg zu König Arnulf, der ihn zum Bischof von Passau ernannte. Die Ernennung fand jedoch nicht die Anerkennung des zuständigen Erzbischofs von Salzburg.