Alphabet
Alphabet (mlat. alphabetum, v. grch. alphabetos, gebildet aus alpha und beta, den Anfangsbuchstaben der grch. Buchstabenreihe; mhd. [etwa seit d. 12. Jh.] auch abece oder abc, s. Abecedarium). Das lat. Alphabet geht auf das grch. zurück, mit dem es die Reihenfolge der Buchstaben, nicht jedoch deren Namen gemeinsam hat. Vermutlich im 1. Jh. v. Chr. wurden dem aus 21 Buchstaben bestehenden lat. Alphabet (A, B, C, D, E, F, G, H, I, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, V, Z) noch X und Y hinzugefügt. Im MA. kamen drei neue graphische Zeichen dazu: die gerundete Form des v (u), das j zur Unterscheidung des Halbkonsonanten von i und das w, das bis zum 12. Jh. durch Verdoppelung von v oder u dargestellt worden war. (Das Pünktchen auf dem i ist erst 1450 eingeführt worden.)
Ein frühes nach dem Alphabet geordnetes Werk ist der ®Abrogans, ein lat.-ahd. Glossar des 8.Jh. Vom 12. Jh. an entstanden in wachsender Zahl alphabetisierte Sachregister als Suchmittel für eine Vielzahl von Sachgebieten. Es erschienen Register zu Bibelstellen, patristischen Zitaten, Analogien, Geschichten (s. exemplum) usf., wie sie besonders zum Entwurf von Predigten unerlässlich wurden.