Büchsenmacher

Aus Mittelalter-Lexikon
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Büchsenmacher (Büchsenmeister; mhd. buhse, v. grch.-lat. pyxis = Dose) waren angesehene Leute und die eigentlichen Ingenieure ihrer Zeit. Sie verstanden sich auf Bronze- und Eisenguss, Schmiede-, Zimmerer- und Schreinerarbeiten, auf die Konstruktion von Hebezeug und Wurfgeschützen, auf die Herstellung verschiedener ®Schießpulver und auf die Bedienung von Feuerwaffen. Sie waren zünftig organisiert, Meister mussten ihre Kunst in einer Prüfung bewiesen haben. Ihre Erfahrungen legten sie in Büchsen- oder ®Feuerwerksbüchern nieder, von denen das "Deutsche Feuerwerksbuch" (um 1420) das bekannteste wurde. Büchsenmeister standen als freie Unternehmer im Dienst fürstlicher oder städtischer Feldherren; in Nürnberg beispielsweise waren 1449 zur Bedienung der Feuerwaffen auf den Stadtbefestigungen 144 Büchsenmeister verpflichtet. Deutsche Büchsenmeister waren im Ausland als Lehrmeister begehrt.