Bauhandwerk

Aus Mittelalter-Lexikon
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Bauhandwerk. Die Baukunst, soweit sie sich auf den Steinbau bezog, wurde im FMA. durch Mönche aus Italien, Gallien oder Brittanien sowie durch wandernde Facharbeiter nach Deutschland vermittelt. Während das Volk, auf dem Land und auch in den Städten, noch in Holzhäusern wohnte, errichteten Baumönche Klöster und Kirchen aus Stein. Sie beherrschten Architektur, Bautechnik, Steinmetz-, Maurer- und Zimmererhandwerk nach spätantikem Vorbild. Von diesen Baumönchen wurden fronende Bauern angelernt, aus deren Reihen dann viele als wandernde Gelegenheitsarbeiter ihr Auskommen fanden. Mit der wachsenden Bautätigkeit an Klöstern, Kirchen, Burgen und Städten wuchs der Bedarf an ®Bauhandwerkern aller Sparten, aus wandernden wurden sesshafte Fachleute. Als Interessenverbände entstanden ®Bauhütten und ®Zünfte. Als der hma. Bauboom zu einer Verknappung an fähigen Kräften und zum Abwerben ganzer Bautrupps führte, wurden Gesetze zur Begrenzung der Höchstlöhne erlassen. Die Löhne für qualifizierte Bauhandwerker lagen deutlich über dem allgemeinen Lohnniveau. Am Ende des MA., verdiente ein Steinmetz das Vierfache eines Schlossers bzw. das Achtfache eines Schneiders.