Berberitze

Aus Mittelalter-Lexikon
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Berberitze (mhd. augmier, bersich, peyssel, surach u.a.; mlat. berberis, v. arab. berberys = Muscheln, wegen der muschelförmigen Blätter; wiss. Berberis vulgaris; volkstüml. Sauerdorn, Essigbeere, Zitzenbeer u.a.m.). Beheimatet ist die Berberitze sowohl in Europa (ausgenommen England und Skandinavien), als auch in Asien. Sie ist ein sommergrüner Strauch mit Blattdornen und einer Wuchshöhe von 1 bis 3 m. Im Frühjahr trägt sie gelbe Blütentrauben mit starkem Geruch; die spindelförmigen, scharlachroten, bis zu 1 cm großen Früchte („Beeren“) schmecken sehr sauer.
Die Pflanze enthält in allen Teilen außer den Früchten verschiedene Alkaloide, die die Pflanze ungenießbar machen und zu Vergiftungserscheinungen führen. Der Name Sauerdorn verweist auf den sauren Geschmack der Früchte, der durch deren Gehalt an Vitamin C und Fruchtsäuren verursacht ist, und auf die dornigen Zweige. Sie enthält in allen Teilen außer den Früchten verschiedene Alkaloide, die die Pflanze ungenießbar machen. Vergiftungserscheinungen äußern sich durch Nasenbluten, Benommenheit und Atembeschwerden bis hin zum Atemstillstand. Der Name Sauerdorn verweist auf den sauren Geschmack der Früchte, der durch deren Gehalt an Vitamin C und Apfelsäure verursacht ist.
Als Heilpflanze gegen Leber-, Nieren- und Gallebeschwerden sowie gegen Rheumatismus und Verstopfung war sie schon in der Antike bekannt. Auch in der ma. Volksmedizin war sie sehr gebräuchlich und wurde der gelben Farbe ihrer Blüten wegen bei Leber- und Gallenbeschwerden, Gallensteinen, Gallenblasenleiden und Gelbsucht, vor allem aber als Nierenmittel eingesetzt, ferner wurde Berberitze gegen Rheuma, Gicht und Arthrose verordnet.
Ihre Wirkung als Giftpflanze beruht auf den in Wurzeln, Blättern, Holz und Rinde enthaltenen Alkaloiden (Berberin Berbamin), die zu Übelkeit, Erbrechen, Nasenbluten, Benommenheit, Atemnot bis hin zu Atemstillstand und Nierenentzündung führen.
Des Weiteren war Berberitze als Färberpflanze bekannt. Sowohl die Wurzel als auch die Rinde wurden zur Gelbfärbung von Wolle, Baumwolle und Seide benutzt. Mit den roten Beeren erzielte man einen rosenroten Farbton, sie eignet sich auch zum Färben von Leder und Holz.
Im ma. Aberglauben galten die dornigen Zweige als dämonenabwehrend und wurden in Haus und Stall aufgestellt. Kleinkindern erleichterte man das Zahnen, indem man ihnen ein Säckchen mit Berberitzen-Beeren umhängte. In der Johannisnacht gesammelte Früchte heilten die Tobsucht, am Karfreitag gesammelte Wurzeln und Zweige wurden getrocknet und als Schutz vor Schadzauber verräuchert.
(s. Räucherungen (Mag.), Signaturenlehre)