Bienenkunde

Aus Mittelalter-Lexikon
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Bienenkunde. Den Gelehrten des MA. lagen bienenkundliche Abhandlungen des Aristoteles und seiner Epigonen (Varro, Plinius, Columella, Vergil u.a.) vor; ma. Naturforscher rechneten die Biene (Apis mellifera) häufig nicht den Insekten, sondern den Vögeln zu. Im Übrigen beschäftigten sich die Philosophen der hohen Schulen überwiegend mit moralischen und allegorischen Aspekten der Biene bzw. des Bienenvolks, während das praktische Wissen von illiteraten Zeidlern, Imkern und von Klosterbrüdern weitergegeben wurde. Um 1200 entstand die lat. Handschrift des ®Thomas von Chantimpre (Th. Cantipratensis) über ®Imkerei, die 1480 als Wiegendruck herausgegeben wurde und 1488 auch in ndd. Sprache erschien. Darin werden Beobachtungen über das arbeitsteilige Leben der Bienen mit dem Funktionieren einer Klostergemeinschaft verglichen.
Nach ma. Wissensstand beschränkte sich der Nutzen der Bienen auf die Erzeugung von Honig uind Wachs. Der wirtschaftliche Nutzen durch die Bestäubungsleistung der Honigbienen sollte erst im 19. Jh. erkannt werden.