Bruno von Magdeburg

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bruno von Magdeburg (2. Hälfte 11. Jh.). Angehöriger des Magdeburger Domkapitels unter Erzbischof Werner, einem Befürworter des sächsischen Aufstandes gegen König Heinrich IV. Bekannt als Geschichtsschreiber wurde er durch seinen „De bello Saxonico liber“ (1082), in welchem er in 131 Kapiteln zu zeitgenössischen Ereignissen Stellung bezieht. Er äußert sich u.a. in unsachlicher Weise negativ zur Person Heinrichs IV., beschreibt die Vorgeschichte des sächsischen Aufstandes gegen die Salier, wobei er die sächsische Position unterstützt. In Heinrichs Streit mit Papst Grgor VII. um den Vorrang der weltl. oder kirchl. Zentralgewalt bezieht er Stellung für die päpstl. Partei. Der Wert des Werks beruht nicht zuletzt auf dem beigefügten Briefwechsel zwischen Gregor VII. und der sächs. Partei („Sachsenbriefe“, 1078/79), die eine wertvolle Quelle für die Auseinandersetzung zwischen Regnum und Sacerdotium darstellen.
(s. Gregor VII. (Papst), Heinrich IV.(dt. König, Röm. Kaiser), Investiturstreit)