Englisch
Englisch (mhd. engelisch; lat. anglicus, britannicus). Bezeichnung einer germanischen, aus dem Angelsächsischen hervorgegangenen Sprache. Sie war mit der Landnahme der Angeln, Sachsen und Jüten im 5. Jh. auf die britische Insel gekommen, und hatte das ursprünglich heimische Keltisch verdrängt. Zudem hinterließen Eindringlinge aus Dänemark im 9./10. Jh. Elemente ihrer Heimatsprache. Im 12. Jh. ersetzte die engl. Sprache auch das Gälische in Irland. Nach der Schlacht von Hastings (1066) etablierte sich das normannische Französisch als Literatursprache, das Altenglische verschwand fast völlig aus der schriftl. Überlieferung. Nach der Trennung Englands von der Normandie (1204) setzte sich im späten 13. Jh. das Mittelenglische durch und erreichte im 14. Jh. mit den Dichtungen Chaucers eine Hochblüte. (Das Französische sollte in kultivierten Gesellschaftskreisen noch bis zum Ende des MA. als Bildungssprache erhalten bleiben, außerdem lebten viele Lehnwörter aus dem Frz. im Mittelengl. weiter.)
Aus der ersten Sprachperiode, dem Altenglischen (700-1100), stammen heidnische Zaubersprüche, Heldenlieder von Berufssängern – den Skopen (scopes) – sowie Sachliteratur, christl. Hymnen und Epen. - Als Beispiele der mittelengl. Literatur (1100-1500) seien genannt: lehrhafte religiöse Summen und Dramen, weltl. Versromane sowie deren Prosa-Auflösungen.
(s. Beowulf; Canterbury Tales; Chaucer, Geoffrey; Geoffrey von Monmouth, Historia regum Britanniae s. Artusdichtung )