Epilog
Epilog (grch., = Schlussrede; mlat. conclusio; mhd. hindrister spruoch. Das Schlusswort des Praecursors (s. Ausschreier) oder ®Proclamators sollte das Geschehen geistl. Spiele noch einmal beschwören und den Nachhalleffekt im Zuschauer verstärken. Das Publikum wurde aufgefordert, durch ein gemeinsames "Amen" oder durch gemeinsamen Schlussgesang zu bezeugen, dass es die religiöse Sentenz verinnerlicht habe und mit in den Alltag nehme. Daneben gab es auch, bei entsprechender Grundstimmung des Spiels, gemütlich aufmunternde Schlussappelle, sich's anschließend bei Wein, Tanz und gutem Essen wohl sein zu lassen. Der Epilog bei süddt. Fastnachtspielen verwies auf die Ausnahmesituation, durch welche etwa derb-zotige Entgleisungen oder Verhöhnungen von Respektspersonen als entschuldigt anzusehen waren.
Bei Werken der ma. Literatur bildet der Epilog zusammen mit dem ®Prolog den Rahmen. Der Autor nennt seinen Namen, empfiehlt sich der Gunst der Leserschaft, gibt seine Quellen an, ersucht um Fürbitte für sich oder für seine Gönner.