Fechten

Aus Mittelalter-Lexikon
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Fechten (mhd. vehten = fechten, streiten, kämpfen; lat. pugnare, dimicare). Die Fechtkunst wurde ursprünglich nur zu Kriegszwecken und für Turniere erlernt. Daneben entwickelte sie sich zum Sport, für den es vom 14. Jh. an in den Städten Schulen unter einem "Schirmmeister" gab( mhd. auch schirmaere; v. mhd. schirmen = verteidigen, fechten; mlat. armorum doctor). Die bedeutendsten sma. Fechtschulen waren die von Nürnberg (seit 1426), Augsburg, Breslau und Prag. 1487 erteilte Kaiser Friedrich III. den Fechtmeistern das fürs ganze Reich gültige Privileg, dass keiner sich Fechtmeister nennen und bezahlten Fechtunterricht erteilen dürfe, der von den Meistern des Schwerts nicht in seiner Kunst geprüft und approbiert worden ist.
Erlernt wurden die Fertigkeiten mit Bihender (dem zweihändig geführten Schwert), Rapier (dem leichten Degen), Dusack (dem leichten Säbel), Dolch und Schild. Bald schlossen sich die Fechter zu Bruderschaften zusammen, deren größte es – wie die Frankfurter "Marksbrüder" – zu kaiserlicher Privilegierung brachten.
(s. Fechtbücher, gerichtlicher Zweikampf, Grieswart, Schaukämpfe, Talhoffer, Hans)