Fechtbücher

Aus Mittelalter-Lexikon
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Fechtbücher. Fachschriften über die Kunst des Blankwaffen-Fechtens entstanden im deutschsprachigen Raum im SMA. in großer Zahl. Der Fechtkampf stand in der Tradition der Lohnkämpfer bei gerichtlichen Zweikämpfen, und faszinierte Angegörige adliger und bürgerlicher Stände, bei denen Schau- und sportliche Kämpfe beliebt waren. Als Autoren seien genannt: Johann Liechtenauer („Kunst des langen Schwertes“. 14. Jh.), Peter von Danzig („Die glos und die auslegung der kunst des kampffechtens" {glos = Erklärung}, 1452) und Hans Talhoffer („Fechtbuch“, 15. Jh.).
In den teilweise illustrierten Werken wird das Fechten mit Hieb- und Stoßwaffen - mit oder ohne Harnisch und Schild - in fachtypischen Ausdrücken beschrieben. Dazu rechneten Angriffs- und Schutztechniken und -stellungen sowie Hiebe und Hiebfolgen. Zu den behandelten Blankwaffen gehörten: Schwerter (Ein- und Zweihänder), Säbel, Degen, Streitaxt, Lanze und Dolch. Die Fechtlehrer schlossen sich zu bruderschaftlich organisierten Fechtschulen zusammen.
Als Höhepunkt ma. Schaukampfes ist das ®Turnier anzusehen, wie es ursprünglich nur von Ritterbürtigen, im SMA. auch von Bürgerlichen ausgetragen wurde.
(s. Fechten, gerichtlicher Zweikampf, Liechtenauer, Johann, Schaukämpfe, Stechschild, Turnier)