Kaufladen

Aus Mittelalter-Lexikon
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Kaufladen (mhd. koufgadem; mhd. lade, laden = Brett, Bohle, Fensterladen, Kaufladen). Während die Groß- und Fernkaufleute mit ihren Waren innerhalb besonderer Zweckbauten (s. Kaufhaus) handelten, boten die Klein- und Einzelhändler ihre Waren aus ihrem Wohnhaus über eine Theke zur Straße hin feil. Die breite Thekenöffnung war nachts und außerhalb der Verkaufszeiten durch einen hölzernen Laden geschlossen, welcher - zur Geschäftszeit heruntergeklappt - als Ladentisch diente. Sofern Waren nicht nach Stückzahl oder Maß berechnet wurden, war eine Balkenwaage ein unentbehrliches Requisit auf dem Ladentisch (s. Waage). Die Waren (mhd. koufguot) wurden gut einsehbar auf Regalböden oder auf dem Ladentisch dargeboten und warben so für sich selbst.
Kaufläden waren auf eine bestimmte Warenart spezialisiert; es gab solche für Leinen oder Wolltuche, für Seide oder Barchent, für Fleisch, Fisch, Backwaren oder Gewürze. Aus Läden gleicher Art verkauften Handwerker ihre Erzeugnisse, etwa Schuhe, Gürtel, Messer oder andere Dinge des täglichen Bedarfs. Hier war im Erdgeschoss außer Lagerräumen auch die Werkstatt gelegen.
(s. Apotheke, Kaufhaus, Marktplatz, Schirn)