Konstantinische Schenkung
Konstantinische Schenkung. In einer päpstlichen Fälscherwerkstatt entstand um die Mitte des 8. Jh. eine Urkunde, kraft welcher Kaiser Konstantin d. Gr. (280-337) Papst Silvester I., der ihn vom Aussatz geheilt und getauft hatte, Rom und die Westhälfte des Reiches übertragen habe, während Konstantin den eigenen Regierungssitz nach Byzanz verlegte (330). Dieses Falsifikat ("Actus Silvestri") wurde benutzt, um den päpstl. Anspruch auf Landesherrschaft in Italien zu legitimieren, so erstmals von Stephan II., um König Pippin I. von der Notwendigkeit eines Feldzugs gegen die Langobarden zu überzeugen (754). Außerdem zog man das Constitutum Constantini zur Begründung des röm. Primats über alle anderen Kirchen heran.
Einer der ersten, welche die Echtheit des Constitutum anzweifelten war 1430 Nikolaus von Kues. Es sollte jedoch bis ins 19. Jh. dauern, bis das Dokument allgemein als Fälschung eingeordnet wurde.
(s. Fälschungen, Karlische Schenkung, Kirchenstaat, Pippinsche Schenkung)