Lombardei

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Lombardei (ital. Lombardia). Norditalienische Region zwischen der Po-Ebene und den Zentralalpen. Der Name Langobardia erscheint erstmals 629 für das Kernland des Reichs der ®Langobarden, die im späten 6. Jh. große Teile Italiens erobert und ihre Hauptstadt in ®Pavia eingerichtet hatten. Im 7. und 8. Jh. umfasste Langobardia diejenigen Teile Nord- und Mittelitaliens, die direkt vom König der Langobarden beherrscht wurden. 774 wurde Langobardia von Karl d. Gr. unterworfen und dem fränk. Reich einverleibt. 951 nahm Otto I. den Titel "König der Langobarden" an. Die Stadtbürgerschaften der Region konnten im 11. Jh. die Herrschaft der Bischöfe und der kleinen Lehnsträger abschütteln, 1167 schloss sich der "Lombardische Städtebund" (ital. lega lombarda) – unterstützt durch Papst Alexander III. – gegen den Machtanspruch Kaiser Friedrichs I. zusammen, 1208 wurde die lega gegen gegen Otto IV. und 1226 gegen Friedrich II. erneuert. Seit dem 15. Jh. war die Geschichte der Lombardei identisch mit der des Herzogtums Mailand.