Lothar I.

Aus Mittelalter-Lexikon
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Lothar I. (Chlothar; 795 - 855; Kaiser 840 - 55). Ältester Sohn ®Ludwigs d. Frommen, ab 817 Mitkaiser seines Vaters. 828 empörte er sich gegen Ludwig, nahm ihn 833 auf dem Rotfelde bei Colmar gefangen, ließ ihn von einer Bischofsversammlung für abgesetzt erklären und führte ihn als Gefangenen mit sich nach Aachen. Die harte Behandlung des Vaters und der Versuch, die Machtansprüche seiner Brüder Ludwig d. Deutschen und Karl d. Kahlen zu beschneiden, brachten ihm deren Feindschaft ein; es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, an deren Ende er 841 in offener Feldschlacht bei Fontenay besiegt wurde. Im Erbteilungsvertrag von Verdun (843) blieb ihm der Kaisertitel erhalten, sein Machtbereich wurde jedoch auf Francia Media, einen schmalen Landstreifen von der Provence bis zur Nordsee, und auf Italien eingeschränkt. Am Ende seines Lebens teilte er sein Reich unter seinen drei Söhnen (Ludwig II., Lothar II. und Karl) auf, dankte ab und zog sich in das Kloster Prüm zurück, um dort bald darauf als Mönch zu sterben.
(s. Schlacht von Fontenoy)