Mimus

Aus Mittelalter-Lexikon
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Mimus (lat.; v. grch. mimos = Nachahmer) wurde in der antiken Theatertradition ein Darsteller derb-karikierender, realistischer Possen genannt. Er agierte ohne Maske. In der Spätantike wurden Mimen von der Kirche angeprangert und bekämpft, weil sie zu der weltverachtenden, endzeitlichen Stimmung der Zeit im Widerspruch standen, und nicht zuletzt deshalb, weil sie den Typ des ungebildeten, tumben Christgläubigen auf die Bühne gestellt und sogar Märtyrer lächerlich gemacht hatten. Im MA. verschwand unter dem Druck der Kirche die eigenständige Kunst des mimus, das Genre lebte jedoch bei den ®Joculatoren und ® Spielleuten weiter und hatte bis ins SMA. ein dankbares Publikum.
Pantomimen spielten die Possen stumm, Begleittexte wurden allenfalls von einem Rezitator vorgetragen. Sie stellten Charaktere und Handlungen mit den Mitteln der Mimik und Gestik dar.