Mission

Aus Mittelalter-Lexikon
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Mission (kirchenlat. missio = Sendung [christl. Glaubensboten]. Die Bezeichnung ist erst vom 17. Jh. an gebräuchlich; vordem sprach man von "propagatio fidei"). Triebfeder christlicher Mission war seit dem urchristl. Missions-Apostel Paulus die Absicht, die alleinseligmachende Lehre allen Völkern zu vermitteln, diese der heilbringenden Kirche zuzuführen. Dies gemäß dem Auftrag Jesu: "geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe."
Von Rom aus wurde die Missionierung von Westeuropa und Nordafrika betrieben; die Bekehrung der Germanenstämme Mittel- und Nordeuropas geschah hauptsächlich durch irische (Columban, Gallus, Kilian) und angelsächsische Mönche (®Willibrord, ®Bonifatius); bei der Bekehrung der Sachsen standen die expansive Macht der Karolinger und der Missionierungseifer der Kirche Seite an Seite, erstmals wurde die christl. Botschaft im großen Stil mit dem Schwert verbreitet. Seit dem 9. Jh. war die Slawenmission ein Vorwand für Landgewinnung im Osten; Preußen und das Baltikum wurden im 13. Jh. durch die Kreuzzüge der Dt. Ordensritter mit dem Schwert missioniert (s. Deutschritterorden). Bei aller Kritik an einer teilweise blutigen Bekehrungspraxis darf die kulturstiftende Leistung der christl. Glaubensboten für das Abendland nicht vergessen werden; ohne sie wäre die "Karlische Renaissance" nicht möglich gewesen, wären entscheidende Impulse für Landwirtschaft und Technik ausgeblieben (s. Zisterzienser).
Als "Mission nach innen" kann die Zielsetzung des Ordens der ®Dominikaner beschrieben werden: die Propagierung und Vertiefung des rechten Glaubens in christl. Gemeinden sowie die Abwehr häretischer Lehren durch ®Predigt und ®Inquisition.
(s. Konversion, s.a. unter Missionare)