Rosshaar

Aus Mittelalter-Lexikon
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Rosshaar. Pferdehaar, das beim Gerben der Haut anfiel, wurde wie anderes Tierhaar verwendet, z.B. zum ®Filzen oder als Beischlag zum ®Gefachelehm bzw. zu ®Mörtel und ®Putz. Das eigentlich mit „Rosshaar“ bezeichnete Mähnen- und Schweifhaar hatte vielfältige Verwendung: als Polstermaterial (in Polstern, Kissen und Matratzen, unter dem Kummet-Lederbezug, in Schutz- und Isolierkleidungstücken, wie sie unter der Rüstung getragen wurden, im Reibepolster der Buchdrucker), in Seilen und Bürsten, in feinen Sieben, als Seele in Schmuckketten und Rosenkränzen, im Bogen für Streichinstrumente sowie als Naht- und Heftmaterial.
(s. Buchdruck, Bürstenbinder, Fidel, Glasperlen, Rosenkranz, Rüstung, Seiler und Reeper, Siebmacher)