Tierkraft

Aus Mittelalter-Lexikon
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Tierkraft. Die Kraft von Ochsen, Pferden, Maultieren und Eseln wurde auf vielfältige Weise genutzt. Ochsen, vom 10. Jh. an auch Pferde, wurden in der Landwirtschaft als Zugtiere eingesetzt. Pferde, Maultiere und Esel dienten als Reit- und Packtiere im Personen- und Warenverkehr. Im 10. Jh. wurde für Pferde ein verbessertes Zuggeschirr (s. Kummet) entwickelt, bei dem es nicht mehr zur Belastung und Einengung der Luftröhre des Tieres kam und die Zugkraft voll genutzt werden konnte. Von da an wurden Pferde immer häufiger vor dem Pflug, vor einer Schleife, einem Schlitten oder dem Wagen eingespannt. Zum Antrieb verschiedener Maschinen wurden Pferde und Esel in Göpelwerken angespannt (rotae equorum, Rosskunst). Bergfahrende Schiffe und Schiffe im Kanalverkehr wurden von Pferden geschleppt. In den niedrigen Stollen und Strecken ma. Bergwerke wurden kräftige ®Hunde zum Transport von Bergematerial eingesetzt (s. Förderung). Die Laufleistung von Hunden nutzte man auch in leichten ®Treträdern.
(s. Göpelwerke, Lasttiere, Treideln, Zugtiere)