Treue

Aus Mittelalter-Lexikon
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Treue (mhd. triuwe, ahd. triuwa = Vertrag, Bündnis, gegebenes Wort; v. ahd. gitriuwi = eigtl. fest wie ein Baum; lat. constantia, fidelitas). Eines der höchsten ma. Tugendideale war die Treue. Sie galt als Voraussetzung für das gegenseitige Verhältnis zwischen Herrn und Gefolgschaft, König und Untertanen, Lehnsherrn und Vasallen. Im ®Treueid (lat. fidelitas) verpflichtete sich der Herr zum immerwährendem Schutz, der Gefolgsmann zu unverbrüchlichem Einsatz im Waffendienst. Treubruch wurde als Verrat (s. Felonie; v. mlat. fello = Verräter) aufs heftigste verurteilt und mit Handverlust, Ehrlosigkeit oder mit dem Tod bestraft. Der Rechtsbegriff Treue erscheint in vielen ma. Rechtsformeln („mit truwin an eids stad hand in hand gelobit“; „dat he em also truwe und holt sy alse durch recht de man syneme heren sal“), Redewendungen (z.B. „bi minen triuwen“, „an guoten triuwen“) und Wortpaaren (wie: „treu und hold“, „Treu und Glauben“, „Ehre und Treue“).