Franco von Köln

Aus Mittelalter-Lexikon
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Franco von Köln (Franco Teutonicus; 13. Jh.) Deutscher Musiktheoretiker, über dessen Herkunft und Lebensumstände nichts bekannt ist. Aufgrund von Hinweisen anderer Autoren dürfte er Präzeptor des Johanniter-Ordenshauses in Köln, sowie Kaplan des Papstes, mithin Priester gewesen sein. In seinem musiktheoretischen Werk "Ars cantus mensurabilis" ("Kunst des Mensuralgesanges", um 1250) beschrieb er als erster die neue ®Mensuralnotation und die Harmonik der mehrstimmigen Musik. Ob Franco sich auch als Komponist betätigte, ist unklar. Sein Name ist untrennbar mit der frühen abendländ. Mehrstimmigkeit verbunden. Als erster beschreibt er die auf genauer Längenmessung der Töne beruhende mehrstimmige Musik ("Mensuralmusik"); er erfindet den Begriff der Takteinheit („perfectio“) und fordert die Verwendung eines konsonierenden Intervalls („concordantia“) an jedem Taktanfang. Neben ®Boethius und ®Guido von Arezzo galt er im MA. als höchste musikal. Autorität.