Gesellschaftsentwicklung
Gesellschaftsentwicklung. Infolge der Ertragssteigerung der Landwirtschaft vom 9. Jh. an kam es im 12. und 13. Jh. zu einem sprunghaften Bevölkerungswachstum, das seinerseits im Weiteren zu Verstädterung und zu tiefgreifenden technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen führte. Die relative Freiheit und Sicherheit in den Städten trieben die Urbanisierung der Gesellschaft an; Technische Fortschritte bei der Nutzung von ®Energiequellen und bei ®mechanischen Werken führten zur Steigerung der Produktion; Spezialisierung der ®Handwerke und Verbesserung der Ausbildung ergaben eine Diversifizierung des Warenangebots und eine Erhöhung der Qualität; der Übergang von der Natural- zur ®Geldwirtschaft hatte ein Aufblühen des ®Handels zur Folge; städtische und zünftige Kontrolleure sorgten durch Beschau der Waren und Prüfung von Maß und Gewicht für ®Konsumentenschutz; für die ®Bildung immer breiterer Kreise sorgte eine wachsende Zahl von Schulen und Universitäten; kirchliche und städtische Einrichtungen suchten das Los Kranker, Alter und Armer zu erleichtern; das Rechtswesen, besonders das®Bürgerrecht und die ®rechtliche Stellung der Frau erreichten einen Stand, der weit von den archaischen Rechtsauffassungen des FMA. entfernt war.
Bei allen diesen Fortschritten darf nicht übersehen werden, dass während des gesamten MA. viele Menschen in prekären Umständen lebten, dass das Dasein Vieler von Armut, Hunger, Ausbeutung und Verfolgung bestimmt war.
(s. Agrartechnik, Bevölkerungsdynamik, Gesellschaftsordnung, Handwerk, Sozialpolitik, Stadtbevölkerung, Stadtentwicklung, Technik, Wirtschaft)