Heilkunst

Aus Mittelalter-Lexikon
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Heilkunst galt dem Ziel, durch ®Diätetik, ®Pharmazie und ®Chirurgie den kranken Organismus zur Genesung zu verhelfen. Dass dabei der Wille Gottes stets oberste Instanz sei, dass Krankheit auch als Prüfung und Läuterung auf dem Weg zum ewigen Heil begriffen werden konnte, war selbstverständlich. In diesem Sinne nutzte die Heilkunst die Gnadenwirkung von Gebeten und ®Sakramentenzauber. Ebenso selbstverständlich waren der Glaube an krankheitsverursachende Dämonen, die es mit Mitteln der ®Magie auszutreiben galt und die Annahme astrologischer Bezüge, die man mittels der ®Iatromechanik der Heilkunst dienlich machen wollte.
Der europ. Heilkunst standen im FMA. der Erfahrungsschatz der ®Volksmedizin und das in den Klöstern tradierte Buchwissen der Antike zur Verfügung. Als grundlegend galt der dem weisen Salomon zugeschriebene Satz "In verbis, herbis et lapidibus magna est virtus".
Vom 11. Jh. an ermöglichte die Arbeit der ®Übersetzer arabischer Fachschriften, welche ihrerseits auch auf antikem Heilwissen fußten, den Aufschwung der wissenschaftlichen ®Medizin im Abendland.