Schlosser
Schlosser (mhd. slozzer; mlat. claustrarius, faber serrator). Das Schlosserhandwerk (erstmals belegt in einer Frankfurter Urkunde aus dem Jahr 1317) war im 14. Jh. aus dem Schmiedehandwerk hervorgegangen, als sich auch andere Metallerbranchen bildeten: die Armbrustmacher, Büchsen-, Sporen- und Windenmacher, die ®Messerer, ®Schwertfeger, ®Huf- und ®Kesselschmiede und andere mehr. Wie das Synonym besagt, machten die Kleinschmiede Schlösser: Vorhänge-, Tür- und Truhenschlösser.
Schlösser oder Nachschlüssel durften nur vom Hausherrn in Auftrag gegeben werden. Für die Einrichtung und Wartung von Schlössern an städtischen Gebäuden (Rathaus, Stadttore u.ä.) wurden besonders angesehene Meister berufen. Außer Schlössern machten die Kleinschmiede noch Türbeschläge, Treppengeländer, Gitter, Ofenzubehör (Feuerböcke, Pfannenträger), Türklopfer, Laternen- und Fackelhalter, Kasetten und Sicherheitstruhen usf. Die technische und kunsthandwerkliche Qualität war teilweise auf höchstem Stand.
Lehrlinge wurden mit 14 Jahren angenommen, sie lernten 2 bis 6 Jahre und gingen danach als Gesellen für etwa die gleiche Zeit auf Wanderschaft. Einheirat in einen Meisterbetrieb konnte die Wanderzeit verkürzen. Als Meisterstück waren ein oder mehrere Schlösser anzufertigen.