Ton

Aus Mittelalter-Lexikon
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Ton (Tech.; mhd. dahe, tahe, eigtl. = das [beim Trocknen] Dichtwerdende). Feinkörnige Sedimentmasse aus feldspathaltigen Verwitterungsprodukten (z.B. von Basalt und Granit) und biogenen Bestandteilen. Ton wird in offenen Gruben („Kuhlenbau“) und unter Tage abgebaut, steht in rötlich-gelblicher bis grauer Farbe an, nimmt leicht Wasser auf und lässt sich in feuchtigkeitsgesättigtem Zustand gut formen. Beim Brennen schwindet der Ton – zunächst durch Austreiben des Porenwassers (bei ca. 120° C), bei höheren Temperaturen (250 – 300° C) dann durch Entweichen des chemisch gebundenen Wassers. Bei Brenntemperaturen von 800 – 1.000° C wird die Kohlensäure ausgetrieben, der Ton wird porös. Ton ist das Werkmaterial des Töpfers, Lehm das des Ziegelers und Backsteinmachers.
Außer zur Herstellung von Töpferware und wohl noch früher, hatte man Tonerde zu Heilzwecken benutzt. (s. bolus Armenicus, terra sigillata).
(s. Keramik, Schalltöpfe, Töpfer, Ziegelherstellung)