Deutsch
Deutsch (mhd. diut[i]sch, tiu[t]sch; ahd. diutisc; zu diot[a] = Volk, also eigtl. = volksmäßig; lat. theodiscus). Der Begriff erscheint erstmals im 8. Jh. Karl d. Gr. ermahnt 813 die Kleriker, ihre lat. Predigten "in rusticam Romanam linguam aut Theodiscam" zu übersetzen, also in die roman. und germ. Volkssprache. Die Theodisca lingua der Karolingerzeit war der erste Versuch, für die germanischen Dialekte (alemannisch, bairisch, fränkisch, sächsisch) einen gemeinsamen Überbau zu bilden. Dieser erste Anlauf zur Bildung einer dt. Hochsprache wurde mit dem Ende des Karolingerreichs aufgegeben. In der Folgezeit herrschten die Dialekte der jeweiligen Herrschaftszentren vor, besonders das Sächsische und Bayrisch-Österreichische. Erst im SMA. setzte sich allgemein die dt. Urkundensprache (s. Kanzleisprachen) durch.
(s. Althochdeutsch, Altniederdeutsch, Mittelhochdeutsch, Mittelniederdeutsch., Frühneuhochdeutsch, Volkssprachen)