Angelsachsen

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Angelsachsen wurden zusammenfassend die germanischen Stämme der ®Angeln, ®Sachsen und Jüten (s. Jütland) genannt, die im 5. Jh. die britannische Insel großenteils von den keltischen ®Briten eroberten und dort sieben Königreiche gründeten: Kent, Sussex, Wessex, Essex, Eastanglia, Mercia und Northumbria. Die Angelsachsen waren Bauern und teilten ihr Siedlungsgebiet in weitgehend autonome Hundertschafts-Bezirke auf, die vom jeweiligen königlichen Sheriff kontrolliert wurden. Zu Ende des 6. Jh. begann die Christianisierung der Angelsachsen vom Festland sowie von Irland und Schottland her. Im 8. Jh. wirkte das englische Christentum missionierend auf Kontinentaleuropa zurück (s. Bonifatius, Willibrord). Die englische Sprache bildete sich aus dem Altniederdeutsch der Angelsachsen unter Einbeziehung keltischer und kirchenlateinischer Elemente, und brachte bis zum 12. Jh. hervorragende literarische Werke hervor. Unter der normannischen Besetzung erhielt sie sich als Sprache des einfachen Volkes, wogegen Französisch vorübergehend, bis zum 14. Jh., die Sprache von Verwaltung und Literatur war.