Glück

Aus Mittelalter-Lexikon
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Glück (mhd. gelücke = Geschick, Schicksal, Zufall; auch: saelde = Glück, Heil, Seligkeit; lat. fortuna, felicitas). Bezeichnung einer menschl. Empfindung bei der Erfüllung körperlichen bzw. geistigen Wünschens und Begehrens, ausgelöst durch bestimmte Botenstoffe im Hirn (Endorphine, Dopamin, Serotonin). Seit jeher war man bestrebt, dem Glück „nachzuhelfen“, indem man höhere Mächte oder Dämonen darum anflehte, Amulette und Talismane mit sich trug, den richtigen Tag, die richtige Stunde oder den richtigen Ort für eine Unternehmung wählte, die magische Kraft von Edelsteinen nutzte, nach glückbringenden Vorzeichen Ausschau hielt u.a.m.
Christlichen Theologen galt als das höchste Glück, im jenseitigen Leben in ewiger Gottesanschauung zu sein. - Der hl. Augustinus (4./5. Jh. u.Z.) schrieb in seinem Werk „De beata vita“ (Vom glücklichen Leben), dass das höchste Ziel menschlichen Strebens in der Erlangung von von Glückempfinden liege. Dieses könne der Mensch jedoch nicht durch Erlangung irdischer Güter erreichen, sondern nur durch Gottes Gnade. – Für den Theologen Dionysius Areopagita (um 500) kann das menschliche Glücksstreben einzig in der geistig-seelischen Vereinigung mit Gott erfüllt werden, der unio mystica (s. Mystik).
(s. Amulett, Angang, Edelsteine, magische Wirksamkeit der, Idylle, Glücksrad, Prodigia, selig, Tagwählerei, Talisman, Tierorakel, Unglück)