Knappe
Knappe (mhd. knappe, ahd. knappo = Edelknabe; von ahd knabo = Junge; auch knabe, edelkneht; mlat. puer, famulus, serviens, valettus {von vasselitus = kleiner Lehnsträger}, scutifer, scutarius, armiger). Ritterbürtige Jünglinge wurden vom 7. bis etwa zum 21. Lebensjahr bei Hofe erzogen. Nach der Pagen- und Junkerzeit galten sie mit 14 oder 15 Jahren als erwachsen, wurden zu "Knappen" (Edelknechten) ernannt und bekamen bei einer Initiationszeremonie Lanze, Kurzschwert, Schild und silberne Sporen verliehen. Sie übten sich weiter in sportlichen und kriegerischen Disziplinen und leisteten ihrem Herren Gesellschaft bei Hof, bei der Jagd und auf Reisen sowie Waffendienste bei Kriegszügen und standen als Helfer am Rande des Turnierplatzes bereit, um frische Lanzen parat zu halten oder um ihrem Herren aufs oder vom Ross zu helfen. Am Ende der Knappenzeit erfolgte mit dem Ritterschlag die Aufnahme in den Ritterstand, welche im SMA. aus wirtschaftlichen Gründen meist nur den Erstgeborenen vorbehalten blieb. Die meisten blieben als Knappen im Dienst ihres Lehrherrn, suchten Waffendienst bei fremden Herren oder bemühten sich um eine standesgemäße Einheirat. Sofern Einer den körperlichen Ansprüchen bei Kampf, Sport oder Jagd nicht genügte, musste er sich für die geistlische Laufbahn entscheiden.
Von den adligen Knappen sind jene Knappen nichtadliger Herkunft (Waffenknechte) zu unterscheiden, die vom 12. Jh. an als Hilfsmannschaften der Ritterheere in Erscheinung traten und zahlenmäßig die Edelknappen bei weitem übertrafen.
Im handwerklichen Bereich bezeichnet "Knappe" einen jungen Mann, der die bergmännische Lehre abgeschlossen hat (berc-knappe).
(s. Geselle, Junker, Knecht, Page, Ritterschlag, Schwertleite)