Lehrdichtung

Aus Mittelalter-Lexikon
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Lehrdichtung. Ein breiter Sektor ma. Literatur galt der unterhaltenden Belehrung, wobei thematisch von Bibelfragen bis zur Wahrsagerei alle Bereiche vertreten waren. Soweit der Text in poetischer Form abgefasst war, spricht man von Lehrdichtung. Einige Beispiele: "Der wälsche Gast" des ®Thomasin von Zerclaere (eine Tugendlehre in 10 Bänden; 1215/16); die "Bescheidenheit" des ®Freidank (eine Religions- und Morallehre; 1. Hälfte des 13. Jh.); die "Gandersheimer Reimchronik" (ein historiographisches Werk des Klerikers Eberhard, Notar des Reichsstifts Gandersheim unter der Äbtissin Mechthild; um 1216); "Der Renner" des ®Hugo von Trimberg (eine ständische Morallehre; 1300). Nicht klar von der Lehrdichtung abzugrenzen sind ®Bispel, ®Fabel, ®Legende und ®Spruchdichtung.
(s. Konrad von Haslau, Pedro Alfonso, Tischzuchten)