Schicksal
Schicksal (v. altniederl. schicksel = Anordnung, Tatsache; mhd. loz, zuoval, geschicke; lat. fatum, sors, fortuna). Das Wort bezeichnet Lebensumstände, in die sich Menschen ohne eigenes Zutun versetzt sehen. Suchte man in der Antike mächtige Überwesen als Urheber (Nornen, Parzen, Fortuna), so sah man im christl. MA. Gott als den Lenker allen Geschehens. Obwohl dessen Ratschluss als unergründbare und unausweichliche „Vorsehung“ galt, suchte man zukünftige Ereignisse durch Orakel und Wahrsagerei vorauszusagen. Dies stellt jedoch eine logische Inkonsequenz dar, konnte man dem vorbestimmten Los durch eigenen Willensakt nicht entkommen. Zuflucht und Hilfe war nur in Gottes Gnade zu suchen.
(s. Astralfatalismus, Astrologie, germanische Mythologie, Glücksrad, Mantik, Prophezeiung, Zufall)