Fruchtbarkeit

Aus Mittelalter-Lexikon
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Fruchtbarkeit (mhd. vruhtbarkeit, vruhtbaerec-heit; lat. fertilitas, fecunditas, ubertas). Auf reichliche Nachkommenschaft bei Mensch und Tier und auf ertragreiche Ernten bei Feld-, Garten- und Wildfrüchten waren seit alters viele heidnische Bräuche gerichtet, die später z.T. in christl. Riten aufgingen. Genannt seien die Frühlingsspiele und -feuer, die Osterbräuche, Feldsegnungen, Flurprozessionen und Hochzeitsbräuche.
Frauen suchten dem Kindersegen aufzuhelfen, indem sie Wallfahrten und fromme Stiftungen machten, ferner indem sie mit Mitteln von Badekuren, Kräuterkräften und Magie den Geschlechtstrieb anregten (s. Aphrodisiaca, Liebeszauber).
Den pflanzlichen Ertrag wusste man mit Hilfe von Düngemitteln aufzuhelfen (s. Düngung), außerdem achtete man darauf, die günstigsten Zeitpunkte für Aussaat und Ernte einzuhalten (s. Bauernregeln, Lostage, Tagwählerei).
(s. Erntesegen, Flachs, Fronleichnamsfest, Frühlingsspiele, Gebäck, Hase, Hochzeitsbräuche (s. Eheschließung), Johannisfeuer, Ostern , Percht, Storch, Unfruchtbarkeit der Frau)