Magia naturalis

Aus Mittelalter-Lexikon
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Magia naturalis (Naturmagie, natürliche Magie). Arabische Gelehrte wie ®Abumasar (8./9. Jh.) und ®al-Kindi (9. Jh.) entwickelten anhand von Übersetzungen grch. Fachschriften, die ihrerseits auf chaldäischen und persischen Werken beruhten, eigene Theorien zu Astrologie und Alchemie und fügten sie in das System der erlaubten artes (Künste, Wissenschaften) ein. Das Eigenschaftswort „natürlich“ bezeichnete in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass unerklärliche Wirkkräfte mit dem Walten Gottes oder von Satan und seinen Dämonen erklärt wurden. Ab dem 12. Jh. gelangten mlat. Übersetzungen arab. Schriften ins christl. Abendland, und gewannen großen Einfluss auf Praktiken von ®Alchemie, Medizin (s. Iatromechanik, Medicina magica) , ®Wetterzauber oder der Anrufung von ®Krankheitsheiligen.
Die Anhänger der Magia naturalis mussten sich unablässig gegen Anschuldigungen wehren, dass ihre Lehre ein Teil der verbotenen "Nekroamntie (Schwarze Magie, s. Magie) sei.
(s. Artes magicae, Astralmagie, Naturwissenschaften, Wunder)