Zwischenwesen

Aus Mittelalter-Lexikon
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Zwischenwesen (Terminus b. P. Dinzelbacher). Aus antiker und germanischer Mythologie hatten der ma. Volksglauben und die Naturphilosophie die Vorstellung von phantastischen Wesen übernommen, die zwischen Menschen und menschenähnlichen Fabelwesen. Göttern, Engeln, Dämonen und Geistern angesiedelt waren. Sie wurden teils freundlich und segenbringend, überwiegend aber als bösartig gedacht und entsprechend mit Abwehrmaßnahmen (Apotropäen) ferngehalten, mit Beschwörungsformeln und Ritualen ausgetrieben oder um Hilfe angerufen. Sie erschienen in Angstträumen und Visionen und wurden von der Geistlichkeit als Trugbilder des Teufels bezeichnet, „die so erschienen, um die Menschen zu betrügen“.
Der ma. Volksglauben hat das überkommene Panoptikum um eigene Typen bereichert (Beisp.: Weiße Frau).
Bildliche und plastische Darstellungen solcher Phantasiegeschöpfe fanden sich in Form von Buchillustrationen, Steinskulpturen am Außenbau von roman. und got. Kirchen sowie in Schnitzereien am Chorgestühl.
(s. Abwehrzauber, Alp, Apotropäische Bauplastik, Drolerie, Elben, Fee, Geister, Gnomen, Kobold, Percht, Rauhnächte, Riesen, Ungeheuer, Wassergeister, Weiße Frau, Werwolf, Wiedergänger, Wilde Männer, Zwerge)