Chemikalien

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Chemikalien (Hier: chemische Verbindungen nicht-natürlichen Ursprungs). Das lebhafte Interesse arabischer Gelehrter an der Alchemie zeitigte neben chemischen Gerätschaften und Verfahrenstechniken eine Reihe von chemischen Verbindungen, deren arabische Bezeichnungen – wenn auch z.T. mit anderer Bedeutung – noch heute geläufig sind: Aldehyd, Alkali, Alkohol, Anilin, Azurblau, Benzin, Lack, Natrium, Natron usw.
Im maurischen Spanien entstanden im 12. und 13. Jh. Übersetzungen arabischer Fachliteratur ins Lateinische, und so gelangte das Wissen um chemische Stoffe ins Abendland, so etwa um Höllenstein (Silbernitrat), Sublimat (Quecksilber[II]-chlorid), Vitriolöl (Schwefelsäure), Scheidewasser (Salpetersäure) und Königswasser (aqua regis, eine Mischung aus Salpeter- und Salzsäure).
®Albertus Magnus schilderte um 1260 die Scheidung von Gold und Silber durch Salpetersäure. ®Raimundus Lullus entdeckte 1270 das kohlensaure Ammoniak, dargestellt durch Destillation aus fauligem Urin.
(s. Alaun, Alchemie, Arsenik, Auripigment (s. Farbenherstellung), Bleiweiß, Bronze (s. Bronzeguss), Destillation, Farbenherstellung, Galmei, Laboratorium, Messing, Metallurgie, Pottasche, Queckgold (s. Metallurgie), Salmiak, Salpeter (s. Saliterer), Schwefel, Soda, Vitriol)