Biologie

Aus Mittelalter-Lexikon
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Biologie. Das Wissen vom Lebendigen beschränkte sich im wesentlichen auf die praktische Auseinandersetzung mit Fauna und Flora in Medizin, Landwirtschaft, Tierzucht und Jagd, wie sie in den Klöstern und an herrschaftlichen Höfen tradiert wurde. Daneben gab es Lehrbücher, die auf römischen und islamischen Quellen beruhten. Bekannt waren die botanischen Schriften des Aristoteles-Schülers Theophrastos, von Dioskurides und Plinius d. Ä. Großer Beliebtheit erfreuten sich Kompendien von Tierfabeln wie z.B. der ®"Physiologus", ein unterhaltsames, moralisierendes Bestiarium aus dem 3. Jh. ohne nennenswerten Lehrwert. Während des ganzen MA. blieben, besonders über Pflanzen und Tiere fremder Länder, die abstrusesten Vorstellungen im Schwange.
Als wohl erstes systematisches Werk zur Zoologie, der "scientia de animalibus", sei das "Hexaëmeron" des ® Ambrosius von Mailand (4. Jh.) genannt.
Vom 12. Jh. an erschienen Werke, deren Autoren sich auf eigene Beobachtung und eigene Bewertung des Beobachteten stützten. Genannt seien ®Hildegard von Bingen, ®Thomas von Chantimpre, der Stauferkaiser ®Friedrich II., ®Albertus Magnus und ®Konrad von Megenberg.
Um 1210 übersetzte ®Michael Scotus (aus dem Arabischen), um 1260 Wilhelm von Moerbeke (s. Übersetzer, aus dem Griechischen) die folgenden zoologischen Schriften des Aristoteles ins Lateinische: "Historia animalium", "De partibus animalium" und "De generatione animalium".
(s. Bestiarium, Enzyklopädiker, Fisch, Herbarien, Pflanzen, Pflanzensymbolik, Pilze, Tier, tierheilkundliche Fachschriften, Ungeheuer, Wald)